2.3 Planung Camper Grundriss
Vorschau: Dein Camper
Groben Grundriss deines Camper-Vans vor dem Kauf erstellen
Nachdem du nun wahrscheinlich eine klarere Vorstellung davon hast, wann und wo du deinen Camper nutzen möchtest, empfehle ich dir dringend, vor dem Camper Ausbau dich zuerst mit der Planung der Inneneinrichtung zu beschäftigen, bevor du zuschlägst. Das bedeutet vor allem, dass du darüber nachdenken solltest, wo du welche Möbelstücke platzieren möchtest, ob du die Fahrer- und Beifahrersitze mit einbeziehen möchtest usw. Du musst jetzt keinen detaillierten Grundrissplan oder eine 3D-Zeichnung erstellen (das wäre meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt übertrieben und unnötig), aber es ist ratsam, zumindest einen groben Grundrissplan zu erstellen, um festzustellen, ob dein gewünschter Grundriss mit dem geplanten Basisfahrzeug umsetzbar ist. Wir sind folgendermaßen vorgegangen und können dir diese Vorgehensweise nur ans Herz legen.
Erstelle eine grobe Grundriss-Skizze deines Camper-Vans auf einem DinA4-Blatt
Nimm ein DinA4-Blatt und zeichne den rechteckigen Grundriss des gesamten nutzbaren Innenraums deines Campers in etwa maßstabsgetreu auf. Wenn du die Fahrer- und Beifahrersitze in deinem Wohnraum nutzen möchtest, zähle den Fahrerraum ebenfalls zur Nutzfläche. Falls du den Fahrerraum nicht nutzen möchtest, skizziere nur die reine Laderaumfläche auf das Blatt. Zeichne dann die einzelnen Möbelstücke nach deinen Vorstellungen ebenfalls maßstabsgetreu in die Skizze ein. Achte darauf, wie viel Platz du zwischen den Möbeln hast, ob du dich zum Beispiel an Hängeschränken den Kopf stoßen würdest usw. Diese Skizze dient lediglich als grober Überblick, um zu sehen, welche Möbel du überhaupt benötigst und ob sie in den Raum passen. Zeichne auch eventuelle Fenster ein. Beachte jedoch, dass du hierbei gewisse Einschränkungen hast, da die Karosserie unabhängig vom Basismodell seitlich und oben mit tragenden Holmen verstärkt ist. Informiere dich am besten im Voraus, wo sich diese Holme in deinem Modell befinden (über den offiziellen Grundrissplan des Herstellers oder suche einfach nach Fotos). In der Regel befinden sich diese Holme eher in der Mitte, da sie dort die größte Stabilität bieten.
Optional, aber empfehlenswert vorm Start des Camper Ausbaus: Erstelle einen groben 3D Plan mit geeigneter Software, auf Basis deines Grundriss
Um es vorwegzunehmen, die Software Sketchup, die auch in einer kostenlosen Version verfügbar ist, ist unsere klare Empfehlung für diese Aufgabe. Sie erfüllt den Zweck, den groben Grundrissplan deines Campers in ein anschauliches 3D-Modell mit Zoom- und Drehfunktionen usw. zu überführen. Und genauso wichtig: Sie ist äußerst benutzerfreundlich und einfach zu bedienen, sodass du sofort loslegen kannst. Zur Orientierung: Wir haben an einem Abend nach dem Abendessen zum ersten Mal von Sketchup gehört, uns ein kurzes YouTube-Video dazu angesehen und sofort mit der Erstellung des Grundrissplans begonnen. Kurz vor Mitternacht waren wir mit dem 3D-Modell fertig. Es hat uns während des gesamten Camperausbaus als visuelle Unterstützung gedient!
Achte auch hier darauf, nicht zu viel Zeit mit Details wie Muster, Farbe und Struktur der Möbel zu verbringen. In der Realität sieht es oft anders aus, und der Aufwand-Nutzen-Aspekt ist meist nicht besonders gut. Das 3D-Modell soll vor allem dazu dienen, dir eine räumliche Vorstellung deines zukünftigen Wohnmobils zu geben. Wenn du mehr Zeit hast, kannst du dich natürlich trotzdem als 3D-Modellierer austoben. Hier ist unser damaliges Ergebnis:
Jetzt hast du mehrere Dinge erreicht:
- Du hast für deine spätere Ausbauphase einen 3D Plan deines Campers
- Du hast eine gute Vorstellung von der Raumaufteilung in deinem zukünftigen Camper.
- Du weißt, ob dein gewähltes Basisfahrzeug dafür geeignet ist oder ob du ein anderes, vielleicht größeres Modell benötigst (beachte dabei unsere Tipps zur optimalen Wahl des Basisfahrzeug).
- Du hast unbewusst einige Entscheidungen getroffen, wie beispielsweise den Verlauf der Wasser- und Stromleitungen oder mögliche Bohrungen für Abwasser im Boden. Dies ist ein guter Ausgangspunkt für die späteren Kapitel zu Wasser und Strom.
Musst du nicht wissen, schadet aber nicht
SketchUp: Diese Software ist einfach zu verwenden und bietet eine große Auswahl an kostenlosen Vorlagen und Plug-ins. Es eignet sich gut für Anfänger und bietet auch eine kostenpflichtige Pro-Version für fortgeschrittene Benutzer.
Blender: Diese Software ist ein mächtiger 3D-Modellierer, der jedoch eine stärkere Lernkurve hat. Es ist jedoch kostenlos und bietet eine riesige Community, die dir bei Problemen helfen kann.
Tinkercad: Diese Software ist sehr einfach zu verwenden und eignet sich hervorragend für Anfänger. Es ist jedoch begrenzt in seinen Funktionen und eignet sich besser für einfachere Projekte.
Fusion 360: Diese Software ist eine professionelle 3D-Modellierungs-Software, die kostenlos für Hobbynutzer und Start-ups verfügbar ist. Es bietet eine breite Palette an Funktionen, aber es kann eine stärkere Lernkurve haben.
OpenSCAD: Diese Software ist ein skriptbasierter 3D-Modellierer, der eine stärkere Lernkurve hat. Es ist jedoch kostenlos und eignet sich hervorragend für fortgeschrittene Benutzer, die eine höhere Kontrolle über ihre Projekte benötigen.
In Übersicht haben wir hier: SketchUp für Anfänger, Blender für Fortgeschrittene, Tinkercad für Einfache Projekte, Fusion 360 für Profis und OpenSCAD für Fortgeschrittene mit höherem Kontrollbedarf.
Am Ende kommt es darauf an, welche Anforderungen du an die Software hast und wie viel Zeit und Geduld du bereit bist, in das Lernen einer neuen Software